Welcher Ayurveda-Typ bin ich?

Ayurveda-Typen-Test: Unsinn oder sinnvoll?

 

Ein Beitrag von Sara-Diane Gorges und ein Interview mit Dr. Karin Pirc

 

Glaube ich nur zu wissen, was mir guttut, oder weiß ich es wirklich?

Man unterliegt leicht dem Trugschluss, dass sich dieses mal eben schnell mit einem sogenannten Ayurveda-Test (auch als Ayurveda-Dosha-Test oder Ayurveda-Typen-Test bezeichnet) herausfinden lässt, der für jeden Menschen z.B. im Internet oder einschlägigen Ayurveda-Büchern allgemein zugänglich ist.

Ich hatte mich bereits längere Zeit mit dem Ayurveda beschäftigt, aber wirklich verstanden habe ich erst nach einer Maharishi Ayurveda Pulsdiagnose, dass ich nicht ausschließlich derjenige Ayurveda-Typ bin, der ich glaubte zu sein. Vielmehr hatte ich mich nach Durchlaufen mehreren Ayurveda-Typen-Tests in eine dogmatische Schublade gesteckt, in die ich eigentlich gar nicht gehörte. Damit hatte ich mir selbst Steine in denjenigen Weg gelegt, der mich eigentlich näher zu mir selbst führen sollte. Denn im Ayurveda dreht sich alles um die Kernfrage „Wer bin ich wirklich?“. Geschadet hatte ich mir damit zum Glück nicht, aber ich habe auch Geschichten von Menschen gehört, die sich damit in ein gesundheitliches Ungleichgewicht gebracht haben sollen. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Beitrag verfasst habe.

Jeder Ayurveda-Typen-Test versucht dem Anwender einen Überblick darüber zu geben, welches der drei Doshas (grundlegende Wirkprinzipien; sie werden als Vata, Pitta und Kapha bezeichnet) bei einem primär vorherrscht und wie die anderen beiden Doshas gewichtet sind. Der Ayurveda nennt das die Konstitution. Was jedoch gern übersehen wird ist, dass der Ayurveda zwei Konstitutionszustände unterscheidet:

Die Grundkonstitution stellt die Geburtsanlage, sinngemäß den Soll-Zustand für die individuelle Gesundheit dar, was im Ayurveda Prakriti genannt wird. Während mit der Bezeichnung Vikriti diejenige Verteilung der fünf Elemente im Körper gemeint ist, welche aktuell vorherrscht, also den Ist-Zustand des Menschen beschreibt. Laut Ayurveda kann ich mich somit nur dann in vollständigem körperlichen und mentalen Gleichgewicht und Gesundheit befinden, wenn ich schaue dass mein Vikriti in dem für mich passenden, ausgeglichenen Zustand ist und ich so lebe, dass es meiner ursprünglichen Natur entspricht.

Wenn ich meine individuelle Konstitution oder diejenige eines anderen Menschen herausgefunden habe, sollte ich zudem stets offen bleiben für neue Erkenntnisse. Menschen tendieren manchmal dazu, sich mit Ihrer neu erkannten Konstitution derartig zu identifizieren, dass sie entsprechende Verhaltensmuster entwickeln und sich unter dem Vorwand „so bin ich eben” selbst in eine Schublade stecken, dort verharren und sich folglich ihrem persönlichen Wachstum im Weg stehen. Ebenso schnell ordnet man auch andere Menschen gern zu leicht in eine bestimmte Schublade ein und übersieht dabei ihr wesentliches Potential. Beides entspräche nicht dem Sinn und Zweck des Ayurveda, der uns als Bewusstseinsmedizin wesentliche Schlüssel zur persönlichen Weiterentwicklung anbietet.

Wie kann vor diesem Hintergrund ein generalisierter Ayurveda-Typen-Test dem ayurvedischen Anspruch an Individualität gerecht werden? Welche Ayurveda-Tests berücksichtigen oder unterscheiden die Prakriti und die Vikriti? Was macht einen guten Ayurveda-Test aus? Welche Tests berücksichtigen die Tatsache, dass die meisten Menschen keine reinen Vata-, Pitta-, oder Kapha-Typen sind, sondern Mischtypen? Wie gehe ich mit dem Ergebnis um, damit ich mich und andere Menschen nicht in eine Schublade stecke?

Wie all diese Fragen belegen, wirft der Umgang mit den Testergebnissen weit mehr Fragen auf, als mit dem Ayurveda-Typen-Test beantwortet werden! Daher hat sich die Ayurveda Expertin Frau Dr. Karin Pirc, Gründerin und Leiterin der Maharishi Ayurveda Privatklinik Bad Ems, in dem nachfolgenden Interview nicht nur all meinen Fragen gestellt, sondern es entstand ein spannendes Gespräch über den Weg von der Vikriti zur Prakriti.

„Bei den allgemein zugänglichen Ayurveda-Tests ist es wichtig, dass sie Fragen enthalten, welche für einen Laien unterscheidbar sind.”

 

Liebe Frau Dr. Pirc, woher weiß ich, dass die allgemeinen Ayurveda-Tests zum richtigen Ergebnis führen und vor allem zu welchem?

Dr. Karin Pirc: Bei den allgemein zugänglichen Ayurveda-Tests ist es wichtig, dass sie Fragen enthalten, welche für einen Laien unterscheidbar sind.

Wenn ich 30 Jahre lang Dosha-Bestimmungen mit Menschen gemacht habe, dann habe ich einen ganz anderen Blick auf den Menschen, z.B. auf die Nasen- oder Gesichtsform. Ich kann einen Laien in einem schriftlichen Test für Zuhause daher nicht fragen, haben Sie eine dicke, eine dünne oder krumme Nase? Da hat er nur Fragezeichen in den Augen. Wir Ärzte müssen also bei der Erstellung solcher Tests diejenigen Fragen auswählen, die geeignet sind, brauchbare Antworten aus einem Laien herauszubekommen.

Gleichzeitig können die Ergebnisse allgemeiner Dosha-Tests aus dem Internet oder auf den Webseiten unserer oder anderer Kliniken lediglich eine erste Idee von der Vikriti (dem momentanen Ist-Zustand) geben, die natürlich nie zu 100% festgeschrieben ist. Denn wenn ein Arzt zunächst eine ayurvedische Pulsdiagnose machen würde, würde er u. U. zu einem ganz anderen Ergebnis kommen.

Und das ist der zweite Punkt: die Maharishi Ayurveda Pulsdiagnose hat eine ganz spezielle Aussagekraft, als die heute noch in Indien gelehrten Pulsdiagnosen, weil sie enorm differenziert ist. Denn damit kann man nicht nur Prakriti und Vikriti unterscheiden, sondern auch die sieben Körpergewebe, man fühlt die Qualitäten der Doshas und der 15 Unter-Doshas (auch Sub-Doshas genannt), sowie die Kombination aus allem. Und das ergibt, zusammen mit den äußerlichen Merkmalen, für die man als Arzt einen erfahrenen Blick entwickeln muss, nochmal ein ganz anderes Bild. Und genau das macht den Unterschied aus, zwischen einem allgemein zugänglichen Dosha-Test und einer ärztlichen Konsultation, welche idelerweise auch eine Pulsdiagnose enthält.

 

Und wie steht es vor diesem Hintergrund mit dem Verhältnis des momentanen Zustand der Doshas, das wir im Ayurveda als Vikriti bezeichnen, und der Prakriti, als unserer Grundkonstitution?

Dr. Karin Pirc: Die Prakriti ist ja definitionsgemäß die sogenannte Grundkonstitution; das womit ich geboren bin, die Gene, die Stoffwechselfunktionen, die Gesichtskonturen, Nasengröße, Augengröße und all das. Die Vikriti zeigt im Gegenzug dazu die momentane Dosha-Verteilung. Und das ist selbst für einen Arzt schwer auseinanderzuhalten.

Ein Beispiel: Hat der Patient große Augen, dann spricht das zunächst für Kapha. Dann schaue ich mir die Farbe der Augen an. Ist der Patient jung und hat Kapha, dann sehe ich schneeweißes Augenweiß. Wenn er älter wird und sich mehr Vata-Störungen entwickeln, dann hat er immer noch die großen Kapha-Augen, aber das Weiße in den Augen wird jetzt grau. Dann muss ich als Arzt entscheiden, wieviele Prakriti- und Vikriti-Anteile ich der Größe und der Farbe der Augen ganz individuell gebe. Ich frage übrigens auch immer, wie sich der Patient generell im letzten halben Jahr gefühlt hat, weil viele Themen auch starken Schwankungen unterworfen sind.

Wenn man als Arzt jemandem aus seinem Ungleichgewicht heraushelfen will, dann braucht es eine relativ saubere Diagnose der Vikriti. Denn meine Aufgabe ist es, dem Patienten zu helfen, dasjenige, was sich auf die Grundkonstitution aufgepfropft hat, wieder loszuwerden, damit der Patient sich in Richtung ausgeglichener Doshas entwickeln kann.

Dieses Beispiel zeigt, dass ein Dosha-Test für Laien eigentlich zunächst zu einem fröhlichen Durcheinander von Prakriti und Vikriti führt, weil ein Laie zu solch einer Eigendiagnose kaum in der Lage sein dürfte. Das ist aber auch in Ordnung so, denn es ist zwar wichtig den Unterschied zwischen Vikriti und Prakriti herauszufinden, steht aber nicht an erster Stelle. Denn ich sehe es vielmehr als meine Aufgabe an, dass der Patient die Störungen loswird. Eigentlich gehe ich daher wie ein Schulmediziner an die Sache ran und stelle fest, wo die Störungen sind und welche eliminiert werden sollen. Die Aufgabe des Patienten ist es dann, meine Empfehlungen umzusetzen, wie z.B. ein wenig anders zu essen.

„Ein Dosha-Test ist ein erster Anhaltspunkt, um sich mit sich selbst und dem Ayurveda zu beschäftigten.”

 

Wenn ich das also richtig verstanden habe, lautet das Fazit, dass ein Dosha-Test somit als erster Anhaltspunkt für die Beurteilung von Vikriti ist, aber nicht mehr?

Dr. Karin Pirc: Ja, er ersetzt keine ärztliche Diagnose. Ein Dosha-Test ist ein erster Anhaltspunkt, um sich mit sich selbst und dem Ayurveda zu beschäftigten. Denn indirekt lernt man ja auch etwas über die Doshas in einem solchen Test, weil als Antwortmöglichkeiten, unter den jeweiligen Doshas, die entsprechenden Eigenschaften und Merkmale aufgeführt sind.

Das Sahnehäubchen an der ganzen Sache ist zudem, dass auch ein Ayurveda-Arzt keine hundertprozentige Prakriti-Diagnose machen kann. Dazu müsste man einen Ausflug in die vedische Astrologie unternehmen und das ist sehr speziell und komplex. Nur wenn man alles zusammennimmt, wird es Stück für Stück immer genauer.

„Der eigentliche Sinn des Ayurveda besteht darin, dass man tieferes Wissen erlangt, aber gleichzeitig sein Feinempfinden kultiviert.”

 

Der Ayurveda gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Bekanntheit, so dass sich mittlerweile viele Menschen mit einer ayurvedischen Ernährungs- und Lebensweise beschäftigen. Ich sehe bei der Modernisierung des Ayurveda die Gefahr, dass der Ayurveda durch Instagram und Co. zu einem Schubladendenken dogmatisiert. Wie sehen Sie das?

Dr. Karin Pirc: Zunächst sollte man sich klarmachen, dass man im Leben permanenten Schwankungen unterworfen ist. Und der vedische Gelehrte, Maharishi Mahesh Yogi – der stark dazu beigetragen hat, dass der Ayurveda sich weltweit verbreitet hat – hat ja auch empfohlen, dass die Pulsdiagnose zumindest in der einfachen Anwendung von jedem Laien erlernt wird, so dass man anhand des sog. Selbstpulsfühlens Ungleichgewichte erkennen kann, wie z.B., dass mein Vata heute etwas vermehrt ist. Wenn man also ein bisschen Grundwissen hierüber hat, dann kann man Ungleichgewichten auch selbst gegensteuern. Denn eigentlich soll uns der Ayurveda dazu führen, unser inneres Feinempfinden wieder besser zu nutzen.

Früher habe ich meinen Patienten Ernährungsmerkzettel für Vata, Pitta und Kapha mitgegeben – nachdem ich eine ordentliche Diagnose gemacht habe – solange bis ich jemanden beim Essen damit gesehen habe. Aber so sind die ayurvedischen Empfehlungen überhaupt nicht gemeint! Wir haben ja selbst feine Instinkte, die uns spüren lassen, worauf wir mehr oder weniger Appetit haben. Ich kann diesen Zettel zwar ersteinmal als Richtschnur nutzen und als Anfänger vermehrt danach kochen und essen, aber wenn ich irgendwann feststelle, dass mir das überhaupt nicht mehr schmeckt, dann meldet sich damit meine innere Intelligenz, der ich folgen sollte.

Und das ist der eigentliche Sinn des Ayurveda, nämlich, dass man tieferes Wissen erlangt, aber gleichzeitig sein Feinempfinden kultiviert. Denn mit ein bisschen Ahnung kann ich selbst darauf kommen, dass Vata sich erhöht hat, wenn man z.B. permanent Heißhunger auf Schokolade hat, weil sie die Eigenschaften süß, schwer, und fettig hat. (Anm. der Redaktion: Vata hat u. a. die Eigenschaften „trocken” und „leicht”. Durch die gegenteiligen Eigenschaften „schwer” und „ölig” wird Vata daher ausgeglichen.) Mit dieser Erkenntnis kann ich jetzt aufhören ständig Schokolade zu essen, und überlegen, wie ich das Vata natürlicherweise reduziere, indem ich z.B. eine Weile regelmäßig früher ins Bett gehe, meditiere und im Grünen frische Luft tanke. Wenn ich dann ganz viel Ahnung habe, weiß ich auch, dass in Schokolade Magnesium enthalten ist, und ich dieses vielleicht einnehmen könnte. Das ist zwar anfangs sehr komplex, aber mit ein wenig Wissen ist irgendwann das Feingefühl da.

Wichtig ist zu verstehen, dass das Leben kein Dogma ist. Denn wir werden von allem beeinflusst: dem Wetter, dem Schlaf, dem Lebensalter, was wir gegessen haben, in welcher Umgebung wir uns aufhalten, u.v.m. Es gibt unzählige Einflussfaktoren, die einfach vorhanden sind. Kein Dosha-Test und keine ärztliche Beratung kann ersetzen, auf sein inneres Feingefühl zu schauen, weil es alles wie ein Computerprogramm wahrnimmt und dann ausspuckt: „Ich brauche jetzt dies und dann das“.

Und wer Ayurveda richtig anwenden oder sogar vermitteln möchte, hat die wichtige Aufgabe, darauf hinzuweisen, dass man Ayurveda nicht einfach nach Fahrplan macht, sondern dass sich alles ständig ändert und man daher sehr achtsam mit sich sein sollte.

„Indem wir in unser Innerstes gehen, entwickeln wir zunehmend unser Feinempfinden, so dass wir uns mehr auf unsere Intuition verlassen können.”

 

Wie entwickelt man denn dieses Feinempfinden?

Dr. Karin Pirc: Wir haben im Ayurveda den Begriff „Pragyaparad“, der als Irrtum des Intellekts übersetzt wird. Und das ist die Situation in der wir heute alle stecken, mehr oder minder. Je länger wir Ayurveda machen, vielleicht ein bisschen weniger (sie lacht). Irrtum des Intellekts heißt, wir sind überschattet von allem, was wir tagsüber so erleben. Und dadurch ist unsere Wahrnehmungsfähigkeit reduziert. Genau das ist der Grund, warum in den alten ayurvedischen Texten steht – auch wenn das in vielen Ayurveda-Richtungen gar nicht mehr so betont wird – dass genau dies der Grund ist, warum es gut ist, regelmäßig zu meditieren.

Denn indem wir in unser Innerstes gehen, entwickeln wir zunehmend unser Feinempfinden, so dass wir uns mehr auf unsere Intuition verlassen können. Und das ist in der heutigen Zeit, wo alles so schnelllebig, wild, verrückt und belastet ist, wichtiger als je zuvor.

Es gibt Studien die besagen, wenn du dich 48 Stunden in der Natur aufhältst, dass deine Gehirnwellen einen fast identischen Zustand erreichen, wie bei der Meditation. Aber wer hält sich denn heute noch so lange in der Natur auf? Das natürliche Leben ist uns ja fast vollständig abhandengekommen und je mehr wir die Naturgesetze, die der Ayurveda beschreibt, leben können, desto mehr kommen wir auch wieder in die Balance.

„Es ist wichtig, dass dieses Grundwissen wieder in die Gesellschaft hineinkommt, weil wir ein gesamtgesellschaftliches Problem haben”

 

Aber der Körper versucht ja eigentlich auch aus sich selbst heraus in die Balance zu kommen? Also wenn wir ihn lassen, reguliert er sich doch eigentlich von ganz alleine, oder?

Dr. Karin Pirc: Ja, aber das setzt auch voraus, dass wir alle Aspekte des ayurvedischen Wissens befolgen könnten. Sonst nützt das ganze Feinempfinden ja nichts. Genau deshalb gibt es ja diese vielen Empfehlungen des Ayurveda. Und es ist so wichtig, dass dieses Grundwissen wieder in die Gesellschaft hineinkommt, weil wir ein gesamtgesellschaftliches Problem haben. Unsere Lebensweise weicht derart von dem ab, was uns wirklich guttut, dass die Menschen zunehmend kränker werden.

Unsere ganz große Aufgabe als westliche Ayurveda-Ärzte sehe ich vor diesem Hintergrund darin zu berücksichtigen, dass es für die meisten Leute gar nicht machbar ist, allen Empfehlungen zu folgen. Es macht daher Sinn, zunächst mit der wichtigsten Empfehlung anzufangen und vielleicht nur diese eine Empfehlung konsequent umzusetzen. Erst wenn das klappt, kann man einen Schritt weitergehen.

Bevor ich z.B. empfehle, „iss mal Vata-reduzierende Speisen”, etc. sage ich, „fange erstmal damit an, ein nicht zu spätes Abendessen einzunehmen”. Und wenn das klappt, dann kannst Du anfangen nach Doshas zu essen.

Es macht keinen Sinn, Dosha-gerecht zu essen und die Tageszeiten außer Acht zu lassen, indem man die Hauptmahlzeit abends erst um 20 Uhr isst. Genau deshalb muss der Ayurveda-Arzt eine ordentliche Diagnose vornehmen und herausbekommen, welches die größten Störfaktoren sind, und diese zu eliminieren, damit die Person überhaupt erstmal anfängt ins Gleichgewicht zu kommen.

„Ayurveda bedeutet eine Veränderung des Lebensstils, die Zeit braucht, damit sie realistisch funktioniert.”

 

Ich höre also heraus, dass die Ordnungstherapie der allererste Ansatzpunkt ist, wenn ich der Frage nachgehe, wie es um meine Vikriti steht?

Dr. Karin Pirc: Genau. Das gehört dazu. Wir würden nie jemandem sagen, iss so oder so, sondern wir sagen geh früh ins Bett, iss abends früh, Hauptmahlzeit am Mittag, überanstrenge dich nicht, meditiere und bewege dich regelmäßig, … und das ist ja schon eine ganze Menge.

Somit muss ich mit meinem Patienten auf dem Boden der Tatsachen bleiben und herausfinden, was für ihn machbar ist. Wenn ich ihn verschrecken will, erzähle ich ihm alles was er tun soll, um ins Gleichgewicht zu kommen und er kommt nie wieder (wir lachen).

Es gibt also einen großen Unterschied zwischen dem ideellen Anspruch und der Wirklichkeit. Ayurveda bedeutet eine Veränderung des Lebensstils, die Zeit braucht, damit sie realistisch funktioniert.

 

Es bleiben keine Fragen mehr offen. Liebe Frau Dr. Pirc, ich danke Ihnen für das sehr interessante Gespräch und dass Sie sich die Zeit dafür genommen haben.

Dr. Karin Pirc: Sehr gerne

Dr. Karin Pirc
• Approbation als Ärztin der Humanmedizin
• Lehrerin der Transzendentalen Meditation
• Diplom und Promotion in Psychologie
• 1985 Gründung des ersten Ayurveda-Gesundheitszentrums Deutschlands, in Schledehausen
• 1992 Gründung und leitende Ärztin der Maharishi Ayurveda Privatklinink Bad Ems mit Geschäftsführer Lothar Pirc
• Global Hakim Ajmal Khan Award: „Bester Ayurveda-Arzt der Welt 2006“
• Raj Ayu Con 2013, höchste Auszeichnung des Organisationskomitees: “International Lifetime Achievement Award”
• Autorin mehrerer erfolgreicher Ayurveda-Bücher

Das Interview führte Sara-Diane Gorges.

Ärztinnen und Ärzte sowie Heilpraktiker/innen mit einer Maharishi Ayurveda-Zusatzausbildung, welche auch die angesprochene Pulsdiagnose beinhaltet, finden sich unter: www.ayurveda.de/ayurveda-arzt-klinik/

Frau Dr. Karin Pirc und die Maharishi Ayurveda Privatklinik Bad Ems finden sich unter www.ayurveda-badems.de

Einen Ayurveda-Dosha-Test kann man z.B. unter den nachfolgenden Links durchführen: www.ayurveda-badems.de/ayurveda-grundlagen/dosha-test/ oder unter www.somamed.at/produkte/dosha-test

Wer Lust auf das Abenteuer Ayurveda bekommen hat und tiefer in die Grundprinzipien von Leben und Gesundheit eintauchen, sowie mehr über die individuelle Balance von Vata, Pitta und Kapha erfahren möchte, findet unter dem nachfolgenden Link der Deutschen Ayurveda Akademie bereichernde Video-Lektionen und Kurse: www.ayurveda-seminare.de/online-kurs-ayurveda-theorie-und-praxis/

Ärztinnen und Ärzte, Heilpraktiker/innen und Menschen in offiziell anerkannten Heilberufen, welche die Zusatzausbildung in Maharishi Ayurveda-Zusatzausbildung erlangen möchten, finden hier weitere Informationen: www.ayurveda-seminare.de/ausbildung-maharishi-ayurveda-pulsdiagnose-und-phytotherapie/